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Trockene Scheide: Wechseljahre und Sexprobleme

 

In diesem Beitrag gehen wir auf das Thema trockene Scheide in den Wechseljahren ein. Wir geben Antworten, auf die am häufigsten gestellten Fragen und helfen Ihnen dabei erste Einblicke in die Thematik zu erhalten. Abschließend werfen wir einen Blick auf die dadurch entstehenden Folgen - die Sexproblematik und wie es sein kann, dass Sex zur Last wird. Sie sind bei diesem empfindlichen Thema nicht alleine und wir helfen Ihnen diesbezüglich gerne weiter.

Trockene Scheide: Wechseljahre

Die Wechseljahre führen über den Östrogenmangel nicht nur zu bekannten Symptomen wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Sie führen auch zu Veränderungen der Vaginalschleimhaut. Die Scheide wird trockener durch den Östrogenmangel. Die Scheidentrockenheit oder besser vaginale Atrophie ist ein Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann. Die Schleimhaut besonders am Scheideneingang wird immer dünner. Sie kann einreißen. Die Frau bemerkt zunächst nur gelegentlich leichte Irritationen, einen Juckreiz oder Brennen. Beim Sex aber kann sich der Schmerz ins Unerträgliche steigern, da sich der Geschlechtsverkehr auf den Vaginalschleimhäuten anfühlen kann wie ein Reibeisen auf Pergamentpapier. Die Gleitflüssigkeit oder auch das Scheidensekret, das bei sexueller Erregung abgesondert wird, ist gefühlt abhandengekommen. Reihen sich dann an die schmerzhaften Intimkontakte noch regelmäßig Blasenentzündungen, ist das Maß oft voll. Der Sex wird zur Last. Von Lust keine Rede mehr.

 

Der alters- und vor allem hormonbedingte Abbau der vaginalen Schleimhaut kann in der frühen Phase noch mit vaginalen Pflegecremes behandelt werden. Meistens reicht das aber nur für eine kurze Zeit. Wichtig ist, der Aufbau und Erhalt der Vaginalschleimhäute auch über die Wechseljahre hinaus. Da bieten einfache Pflegegele und -cremes keine Hilfe mehr. Eine systemische Therapie mit Östrogenen ist ein Mittel der Wahl. Sie reicht aber bei vielen Frauen nicht aus. Außerdem gibt es Frauen, die solche Östrogene nicht einnehmen dürfen, z.B. weil sie ein erhöhtes Risiko für einen Brustkrebs haben. Hier kann man auf Schleimhautöstrogene ausweichen, die nur lokal aufgetragen werden und nur zu einem verschwindend geringen Anteil in den systemischen Blutkreislauf übergehen. Wenn auch das nicht hilft, gibt es noch die CO2 Lasertherapie, die allerdings eine Selbstzahlerleistung ist.

 

Wichtig zu wissen ist, dass die Scheidentrockenheit in den Wechseljahren vermieden werden kann! Es muss nicht zur Schrumpfung oder Verkleben der Vaginalschleimhäute kommen. Eine dauerhafte Pflege mit den richtigen Präparaten, d.h. Schleimhautöstrogenen, nicht nur Pflegecremes, kann die Vagina gesund und geschmeidig halten. In jedem Alter!

Fragen Sie Ihre Hormonspezialistin.

Was tun gegen trockene Scheide in den Wechseljahren?

Was Sie gegen eine trockene Scheide in den Wechseljahren tun können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Möglichkeit sind lokale Maßnahmen. Eine Behandlung kann durch Hygiene, Cremes, Zäpfchen, Vaginaltabletten und auch die Laserbehandlung sein. Welche Behandlung in Ihrem Fall die richtige ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Hormonspezialisten.

Warum und wie kommt es zu einer trockenen Scheide?

Warum und wie es zu einer trockenen Scheide kommt, kann oftmals sehr unterschiedliche Ursachen haben. Ein häufiger Grund in der Mangel an Östrogen. Der Östrogenmangel vertreibt die Döderlein-Bakterien in der Vagina. Es wird keine Milchsäure mehr produziert. Der saure pH-Wert, der die Keime in der Scheide vorher abwehrte, fehlt. Die Folge ist Brennen, Juckreiz, Ausfluss und später auch Blasenentzündungen und Inkontinenz.

Sexprobleme: Wenn der Sex zur Last wird

Sexprobleme werden schnell zur Last, wenn sich dadurch die Lebensumstände verändern. In den Wechseljahren gibt es viele Ursachen für den Libidoverlust: schwankende Hormonspiegel wie ein niedriges Progesteron (Gelbkörperhormon) lassen uns schlecht schlafen. Unruhiger Schlaf zieht eine Stimmung nach sich, die angespannt ist. An Sex mag man nicht denken. Kommen dann die fallenden Östrogene dazu, die die Scheide trockener werden lassen, den Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen, wächst die Frustration über ein unerfülltes Sexualleben. Als Frau verzweifelt man an einer trockenen Scheide, die brennt, juckt und schmerzt. Die Partnerschaft wird als zunehmend belastend empfunden. Dabei bleibt der Testosteronspiegel, der für die Libido verantwortlich ist, lange hoch genug, um die Lust anzuheizen. Wären da nur nicht die schwankenden Progesteron-und Östrogenspiegel, die der Frau einen Strich durch die Rechnung machen. Bei allen hormonellen Hindernissen, bietet aber gerade diese Zeit, die Peri-und Postmenopause, der Frau die Möglichkeit ihr Sexualleben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Auch Jahre nach der letzten Regelblutung, der Postmenopause, kann die Frau ihre Sexualität lustvoll erleben, ganz ohne trockene Scheide, wenn Sie die nötigen Voraussetzungen dafür schafft. Fragen Sie Ihre Hormonspezialistin.