Progesteronmangel und die Folgen

Mit Beginn der Wechseljahre stellen die Eierstöcke (Ovarien) allmählich die Hormonproduktion ein.

Als erstes ist das Progesteron (Gelbkörperhormon) davon betroffen. Bei einer verlangsamten Eireifung oder fehlendem Eisprung bleibt die Progesteronbildung im Gelbkörper (Corpus luteum) der Eierstöcke aus oder verzögert sich. Der Progesteronspiegel fällt. Später im Verlauf der Wechseljahre (Klimakterium) sinkt auch das Östrogen. Zunächst aber bleibt das Östrogen relativ stabil auf Normalniveau, d.h. es dominiert das Progesteron.

Eine Östrogendominanz liegt vor, die das relative Überwiegen des Östrogens abbildet.

 

Erste Anzeichen der Wechseljahre bei noch unverändertem Progesteronspiegel

 

Frühe Anzeichen der Wechseljahre (Prämenopause) sind unregelmäßige Zykluslängen der Menstruation (Monatsblutung). Längere Zyklusintervalle wechseln sich mit kürzeren Zyklusintervallen ab. Davor machen sich allerdings auch schon häufig, ohne dass sich die Veränderungen des Progesteronspiegels im Blut abbilden, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen wie nervöse Gereiztheit, erhöhte Emotionalität oder Stressintoleranz, bemerkbar.

 

Zyklusunregelmäßigkeiten können natürlich in jeder Lebensphase auch unabhängig vom Klimakterium auftreten, z.B. durch Stress, Zeitverschiebung, Krankheit, Medikamenten etc. Diese Zyklusstörungen kennt jede Frau. Die Monatsblutung kommt zu früh, zu spät , ist zu schwach oder zu stark. Schmierblutungen oder Zwischenblutungen können auftreten.

Symptome von Progesteronmangel

Symptome des Progesteronmangels sind vielfältig und können den ganzen Körper betreffen. Dazu gehören:

  1. Stimmungsschwankungen
  2. Depressive Verstimmungen
  3. Angst-und Panikattacken
  4. Antriebslosigkeit
  5. Ein-und Durchschlafstörungen
  6. Zyklusunregelmäßigkeiten
  7. Brustschmerzen/Brustspannen
  8. Starke Empfindlichkeit der Brustwarzen (Mamillen)
  9. Hitzewallungen
  10. Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  11. Polyzystisches Ovarsyndrom (PCO)
  12. Migräne/Kopfschmerzen
  13. Herzstolpern/Herzrasen
  14. Gewichtszunahme
  15. Wassereinlagerungen(Ödeme)
  16. Haarausfall
  17. Unfruchtbarkeit

 

Progesterontherapie: Darreichungsformen und Dosierung

Um die Aufnahme des natürlichen Progesterons aus dem Darm zu optimieren, wurde es Anfang der 80-er Jahre mikronisiert (verkleinert) und als Fertigarzneimittel angeboten. Dieses mikronisierte Progesteron ist als Kapsel oral oder vaginal verfügbar oder auch als Creme transdermal (über die Haut). 

Unterschiedliche Dosierung in Prä-, Peri- und Post-Menopause


In den frühen Wechseljahren (Prä-und Perimenopause ) kommen bei zyklischer Anwendung Dosierungen von 100-300mg zum Einsatz. In den späteren Wechseljahren (Postmenopause) wird oft durchgehend eine Dosierung von 100-200mg angewendet.

Nach Rezeptur stellen einige Apotheken auch individuell angepasste Dosierungen her, zu denen in der Regel jedoch keine Daten zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit aus klinischen Studien vorliegen.