Wechseljahre und Osteoporose

 

Osteoporose ist eine der häufigsten Erkrankungen der Frau über 50.

Unter dem Östrogenmangel kommt es zum Verlust von Knochenmasse und Knochendichte. Der Knochen wird löchrig. Das Risiko einen Knochenbruch (Fraktur) zu erleiden steigt.

Rund 25 Prozent der 50-64- jährigen Frauen und mehr als 50 Prozent der über 65-jährigen Frauen in Deutschland sind betroffen.

 

Osteoporose und Östrogene

 

Jede Frau verliert spätestens ab der Menopause, dem Zeitpunkt ihrer letzten Regelblutung, verstärkt Knochensubstanz, weil der Östrogenspiegel sinkt. Jede 2. Frau erleidet nach Eintritt der Menopause bis zum Lebensende einen Ermüdungsbruch (Fragilitätsfraktur).

 

Östrogene und ihre Auswirkungen auf den Körper

 

Östrogene fördern den Knochenaufbau über knochenaufbauende Zellen (Osteoblasten) und senken den Knochenabbau durch knochenabbauende Zellen (Osteoklasten). Ein ausreichender Östrogenspiegel (>35pg/ml) nach der Menopause durch eine Hormonersatztherapie (HRT) kann für den Erhalt der Knochensubstanz auf dem Niveau sorgen, der zur Zeit der Östrogeneinnahme vorliegt.

 

Je länger eine HRT dauert, umso länger ist die Wirkung auf die Knochensubstanz. Nach der WHI Studie 2002 (Women`s Health Initiative) wird bei einer Therapiedauer von durchschnittlich 5,6 Jahren die Häufigkeit von Frakturen um 24 % gesenkt, bei Hüftfrakturen betrug die Reduktion 34 %, bei Wirbelfrakturen mehr als 35 %. Frauen produzieren auch nach der Menopause bis ins hohe Alter im Fettgewebe und in der Muskulatur sehr geringe Mengen Östrogene. In der Regel sind sie kaum meßbar. Das Gleiche gilt für die Produktion von Östrogenen aus dem Testosteron. Diese kleinen Mengen spielen für den Knochen aber eine äußerst wichtige Rolle.

 

 

Gründe für Östrogenmangel

 

Neben der Menopause kann eine Chemotherapie, eine Aromatasetherapie oder die Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie) zum absoluten Östrogenmangel führen. Klimakterische Symptome wie Hitzewallungen und Schweissausbrüche sind auf Östrogenmangel zurückzuführen und können bis zu 7 Jahre andauern. Neueste Studien lassen vermuten, daß je intensiver diese Beschwerden sind, umso stärker der Knochenabbau ist.

 

 

Wie misst man die Knochendichte?

 

Goldstandard ist das DEXA-Verfahren zur Knochendichtemessung (Dual-Röntgen-Absorptiometrie). Es hat die geringste Strahlenbelastung Zusätzlich kommt auch das Ultraschallverfahren zur Anwendung.

 

Ab wann sollte man die Knochendichte messen?

  1. Mit Eintritt in die Menopause (ca.50 Jahre), besonders bei Vorliegen von Risikofaktoren
  2. Ab 70 Jahren
  3. bei Chemotherapie
  4. bei Aromatasetherapie
  5. bei Cortisontherapie
  6. bei SSRI-Therapie (=selektive serotonin reuptake inhibitors), Antidepressiva

Risikofaktoren für eine Osteoporose

  1. Untergewicht (BMI<20kg/m3)
  2. Rauchen
  3. Magensäurehemmer (Protonenpumpenhemmer) in den letzten 2 Jahren
  4. Cortisontherapie
  5. Genetik
  6. Alter

 

Therapie der Osteoporose

 

Allgemeine basistherapeutische Maßnahmen sind:

  • Bewegung
  • Muskeltraining
  • Ausreichende Zufuhr von Vitamin D (2000 I.E./Tag)
  • 1000 mg Kalzium/Tag
  • Ausgeglichene Ernährung (z.B.Milchprodukte)

Spezifische Osteoporosetherapie:

  • Die HRT (Östrogen und Progesteron) Bei Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben, nur das Östrogen.
  • Biphosphonate
  • Monoklonale Antikörper

 

Fazit

 

Die Hormonersatztherapie (HRT) gehört zu den am besten belegten Prinzipien in der Behandlung der Osteoporose für eine bestimmte Zeit.

Die Indikationsstellung einer HRT zur Prävention der Osteoporose ist in Europa sehr restriktiv. Eine Behandlung ist nur bei postmenopausalen Frauen mit hohem Frakturrisiko vorgesehen.

Die Menopausegesellschaft schreibt hingegen in ihren Empfehlungen: Die Wahl einer medikamentösen Therapie sollte auf Basis einer Abwägung von Wirksamkeit, Risiken und Kosten erfolgen. Die HRT ist die geeignetste Therapie zur Frakturprävention in der frühen Menopause.

 

 

Hier finden Sie einen Überblick über die häufigsten Wechseljahresbeschwerden und Tipps für den Umgang damit.