DHEA (Dehydroepiandrostendion ) ist ein Vorläuferhormon der Sexualhormone Östrogen und Testosteron, das aus dem Cholesterin synthetisiert wird. Es wird wie sein Gegenspieler, das Cortisol, zu 90 Prozent in der Nebennierenrinde produziert und durch das Steuerungshormon ACTH (adrenocorticotropes Hormon) aus der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) gesteuert. Es ist als sogenanntes „Antistresshormon“ bekannt und stärkt Vitalität und Immunsystem.
DHEA wird von unserem Körper in großen Mengen benötigt und ist im Gehirn in 10-fach höherer Dosierung als im restlichen Körper vorhanden.
Lange Zeit wurde DHEA nur als eine Vorstufe von Östrogenen und Testosteron angesehen. Mittlerweile gilt als gesichert, dass DHEA auch als eigenständiges Hormon viele Funktionen erfüllt, z.B. eine verbesserte Durchblutung durch Gefäßdilatation oder sein Einfluss auf GABA-Rezeptoren, die Stimmung, Affekte, Gedächtnis und Stressreaktionen modulieren. (s. Tabelle unten)
Das bioidentische, körper- oder auch naturidentische DHEA wird aus der Yamswurzel hergestellt. Es ist in Struktur und Wirkung gleich dem körpereigenem DHEA.
Zur heutigen Lebensmitte, zwischen 40-50 Jahren, ist der DHEA-S Spiegel, im Vergleich zu den Höchstwerten in der jungen Erwachsenenphase (zwischen 20-30 Jahren), in der Regel auf die Hälfte abgefallen . Mit 70-80 Lebensjahren liegt der Wert dann nur noch bei ca. 10 % der Ausgangswerte.
Im Alter kommt es unabhängig von den Wechseljahren der Frau (Menopause) oder den Wechseljahren des Mannes (Andropause) zu einem Abfall der DHEA und DHEA-S Spiegel. Dies wird auch als Adrenopause bezeichnet. Männer haben etwa doppelt so hohe Werte wie Frauen.
DHEA wird tagesrhythmisch produziert und verläuft morgens parallel zum hohen und abends parallel zum niedrigem Cortisolspiegel. Da die Speicherform des DHEA das DHEA-Sulfat ist, das unabhängig vom Tagesrhythmus in 1000-fach höherer Dosierung im Körper vorkommt und eine lange Halbwertszeit hat, wird in der Praxis die DHEA-S Bestimmung im Blut preferiert.
DHEA ist der Kontrahent des Stresshormons Cortisols. Im Gegensatz zum DHEA, das altersabhängig abfällt, bleibt der Cortisolspiegel in gleicher Konzentration bis zum Lebensende bestehen. Folglich entsteht mit fortschreitendem Alter ein Ungleichgewicht der Hormone DHEA und Cortisol. Dieses beeinflusst die Alterungsvorgänge wesentlich.
Übrigens:
DHEA wirkt bei beiden Geschlechtern gleich. Etwa 5% werden bei Männern in Estradiol verstoffwechselt, bei Frauen zu Testosteron.