Hormone sind Boten- und Signalstoffe unseres Körpers. Sie werden in bestimmten Organen gebildet, wirken sich auf zahlreiche Stoffwechselprozesse wie Verdauung, Fettverwertung,
Blutdruck, Wachstum und Fruchtbarkeit aus. Auch Gefühlszustände wie Müdigkeit oder Freude werden über entsprechende Schlaf- und Glückshormone beeinflusst.
Mit zunehmendem Alter nehmen bei beiden Geschlechtern die Sexualhormone ab, jedoch sinkt bei Männern der Hormonspiegel langsamer und über einen längeren Zeitraum, weshalb sie weniger Beschwerden
beim Eintritt in die Andropause haben. Kommen Frauen in die Menopause, können sich die Hormonspiegel in relativ kurzer Zeit
massiv verändern. Dies führt wiederum zu einer Vielzahl von Beschwerden, die oft mit ganz anderen Ursachen assoziiert werden. Symptome wie Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Kopfschmerzen,
Gelenk- oder Hautprobleme können schließlich auch andere Gründe haben.
Zudem ist das Zusammenspiel der Hormone komplex:
So kann kurioserweise ein Östrogen Mangel mit einer Östrogen Dominanz verwechselt werden – entscheidend hierbei ist der Progesteronspiegel. Wird dieser Wert nicht einbezogen,
kann die Medikation in die völlig falsche Richtung gehen und die Beschwerden verschlimmern. Aus all diesen Gründen sollten Sie keine Kosten scheuen und sich für einen ausführliche, professionelle Hormonanalyse entscheiden.
Je nach Alter, Symptomen und Vorerkrankungen wird bei einer Hormonanalyse der Status individuell ermittelt.
Unter anderem gehören folgende Hormone meist zum Routineprofil:
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Östrogene wie Östron und Östradiol:
Die in den Follikeln (Eibläschen) gebildeten, weiblichen Sexualhormone sind wesentlich für Funktion der Geschlechtsorgane und die Fruchtbarkeit zuständig. Auch typisch weibliche Merkmale wie
hohe Stimme, zarte Haut oder Brustwachstum werden von Östrogenen bestimmt. Liegt bei Männern ein zu hoher Östrogenspiegel vor, mindert dies die Sexualfunktion.
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Progesteron:
Dieses weibliche Sexualhormon wird nach erfolgtem Eisprung in der zurückgebliebenen Follikelhülle, dem Gelbkörper, gebildet. Liegt ein Mangel an Progesteron vor, kann sich die Eizelle trotz
erfolgreicher Befruchtung nicht in der Gebärmutter einnisten. Ein Progesteronmangel wird häufig mit Depressionen verbunden.
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Prolaktin:
Das in der Hirnanhangdrüse gebildete Prolaktin regt die Milchbildung während der Stillzeit an. Ist außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit ein erhöhter Prolaktin-Spiegel vorhanden, sorgt
dies nicht nur für Zyklusschwierigkeiten, sondern kann auf eine Unterfunktion der Schilddrüse oder zu viel Stress hinweisen.
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FSH:
Das follikelstimulierende Hormon wird in der Hirnanhangdrüse produziert. Es trägt zur Reifung der Eizellen und Follikel bei und damit auch indirekt zur Bildung von Östrogenen
bei.
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Testosteron und seine Vorstufe DHEA-S:
Ein Zuviel der männlichen Hormone kann die weibliche Fruchtbarkeit mindern und zu maskulinen Eigenschaften wie Damenbart oder starker Körperbehaarung führen. Bei Männern sollte hingegen
genügend Testosteron vorhanden sein, um Libido und Potenz zu sichern.
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Schilddrüsenhormone TSH, T3 und T4:
Die Schilddrüse ist an zahlreichen Vorgängen im Körper beteiligt, zum Beispiel am gesamten Energiestoffwechsel (wie dem Abbau von Fetten und Glykogen). Eine Über- oder Unterfunktion der
Schilddrüse bedarf ärztlicher Behandlung, da der Körper sonst entweder überreizt oder träge agiert. Gleichzeitig kann eine Schilddrüsenstörung Zyklusprobleme auslösen.
- Sowie
das Glückshormon Serotonin, das Schlafhormon Melatonin, das Stresshormon Cortisol und andere
Auf Basis der Ergebnisse kann eine individuelle Behandlung mit bioidentischen Hormonen dazu
beitragen, die Belastungsprobe Wechseljahre besser zu bewältigen.
Die Hormonanalyse-Kosten liegen zwischen 100 bis 200 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das Beratungsgespräch. Zudem empfiehlt es sich, neben der Hormonanalyse auch den Status der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente abzufragen.