DHEA Mangel und die Folgen

Die Stoffwechselprodukte von Dehydroepiandrosteron

DHEA, auch Dehydroepiandrosteron genannt,  ist eines der wichtigsten Androgene (Vor-und Nachstufen des Testosterons) unseres Körpers. Es hat als männliches Prohormon sowohl bei dem Mann als auch bei der Frau eine stark vitalisierende Wirkung. 

Aus dem DHEA wird neben dem Androstendion auch das Östradiol, Östriol und das Speicheröstrogen Östron, außerdem das Testosteron mit seinem Dihydrotestosteron gebildet. 

Abfall des DHEA: Unabhängig von Menopause und Andropause

DHEA- Mangel kann zu einer Vielzahl von altersbedingten Symptomen beitragen:

  1. Immunschwäche
  2. Vitalitätsverlust
  3. Stressintoleranz
  4. Müdigkeit
  5. Leistungsabfall
  6. Muskelschwund
  7. Fettstoffwechselstörungen
  8. Vermehrte Fettbildung am Bauch
  9. Libidoverlust
  10. Stimmungsschwankungen
  11. Anämie
  12. Gelenkschmerzen
  13. Trockene Haut
  14. Nachlassende Körperbehaarung

Bei Männern kommt nach meinen Beobachtungen anfangs oft Schwitzen und Depressivität hinzu, denn der Abfall des DHEA, zieht nachfolgend nicht nur den Abfall des Testosterons sondern auch des Östrogens nach sich.

 

Im Alter kommt es unabhängig von den Wechseljahren der Frau (Menopause) oder den Wechseljahren des Mannes (Andropause) zu einem Abfall der DHEA und DHEA-S Spiegel.

Diese Phase wird auch als Adrenopause bezeichnet.

Typische altersbedingte Mangel-Symptome

Ursachen des DHEA-Mangels

Ursächlich ist in der Regel der altersbedingte Rückgang der Nebennierenrindenfunktion (Adrenopause) und der Eierstock-bzw. Hodenfunktion (Gonadopause). Leithormon der Adrenopause ist das DHEA und sein Sulfat das DHEA-S. Leithormon der Gonadopause ist beim Mann das Testosteron und bei der Frau das Östradiol.

 

Belastungsbedingter Hormonabfall


Es kann aber nicht nur altersbedingt sondern auch belastungsbedingt zu einem Abfall des DHEA-S und des Testosterons bzw. Östradiols kommen. Aufgrund von  Stress oder starker körperlicher Dauerbelastung  wie z.B. bestimmte Leistungssportarten kann es zu einer Störung des Steuerungssystems im Gehirn kommen.

In der Folge kommt es über ein Absinken der Steuerungshormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) in der Hypophyse zu einem DHEA-, und Testosteron- und Östrogenabfall.

DHEA-Therapie: Dosierung und Darreichungsformen

Bei Männern sind meist orale Dosierungen von 25-50mg DHEA einmal täglich ausreichend. Bei Frauen genügen in der Regel Dosierungen zwischen 5-25mg einmal täglich morgens. Diese altersangepasste Substitution erreicht nach 3-4 Stunden einen Peak und fällt dann über 24 Stunden kontinuierlich langsam wieder ab. 

DHEA-Spiegel werden im ersten Jahr der Einnahme nach 6-8 Wochen, nach 6 Monaten und 12 Monaten kontrolliert. Danach reicht eine Kontrolle 1x jährlich.

Zur Behandlung von Libidostörungen und trockenen Vaginalschleimhäuten stehen im off-label-use  bei der Frau auch DHEA Zäpfchen oder Cremes zur Verfügung.

 

HINWEIS:
Ist der DHEA-S  Spiegel stark erniedrigt, sollte in jeden Fall auch eine Cortisolmessung  erfolgen, um eine Nebennierenrinden-Hormonstörung (NNR-Insuffizienz) oder eine hormonelle Dysfunktion wie ein Burn-out Syndrom auszuschließen.