Schätzungen zufolge leidet jede zweite Frau während der Wechseljahre unter Schlafstörungen. Eine Zahl, die sich mit meiner Praxiserfahrung deckt. Bekannt sind Beschwerden beim Durch- und Einschlafen aufgrund von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen in der Peri- und Postmenopause. Bereits in der Prämenopause können Schlafstörungen auftreten, d.h. bei einigen Frauen schon ab Mitte dreißig.

Schlafstörungen in der Prämenopause ab dem 35. Lebensjahr werden häufig nicht mit den Wechseljahren assoziiert, denn noch fehlen die typischen Symptome des Klimakteriums. Allerdings findet der hormonelle Umbruch bereits im Verborgenen statt.
Daher möchte ich Ihnen folgende Fragen beantworten: Welche Hormone sind für einen gesunden Schlaf wichtig? Warum sollten Sie Schlafstörungen ernst nehmen? Und welche Möglichkeiten bietet die Medizin?
Schlafstörungen in der Prämenopause: Viele Frauen sind betroffen, ohne es zu wissen
Schlafstörungen, auch als Insomnie bekannt, können viele Ursachen haben. Etwa Stress, Sorgen, bestimmte Medikamente und Krankheiten, ungesundes oder zu spätes Essen sowie ein hoher Medienkonsum kurz vor dem Zubettgehen.
Sie wachen häufig auf, primär im Zeitraum zwischen 3 und 4 Uhr? Wenn Sie nachts plötzlich nicht mehr durchschlafen können, verbirgt sich dahinter in vielen Fällen eine hormonell bedingte Schlafstörung. Frauen zwischen 40 und 49 Jahren, bei denen sonst noch keine Symptome wie Zyklusunregelmäßigkeiten oder Hitzewallungen vorliegen, ziehen diese Möglichkeit oft nicht in Betracht.
Es wird mit Haus- und Schlafmitteln experimentiert, jedoch ohne Erfolg. Die Ursache liegt hier im hormonellen Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron.
Schlafstörungen in der Prämenopause – hormonelles Ungleichgewicht hält nachts wach
Bereits ab dem 40. Lebensjahr, manchmal sogar früher, kann die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron langsam abnehmen. Beide Hormone beeinflussen nicht nur den Körper, sondern auch das psychische Wohlbefinden. Östrogen wirkt stimmungsaufhellend, Progesteron hingegen entspannend, angstlösend und schlaffördernd.
Der Progesteronspiegel fällt zu Beginn der Wechseljahre besonders stark ab. Nächtliches Aufwachen und Probleme beim Einschlafen sind die Folgen. Tagsüber äußert sich ein Progesteronmangel durch Unruhe und Stressintoleranz.
Ernsthafte Beschwerden für Körper und Psyche durch Schlafmangel
Schlafstörungen in der Prä-, Peri- und Postmenopause sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immer wieder erlebe ich Patientinnen, bei denen Schlafmangel über längere Zeit zu einer regelrechten Abwärtsspirale geführt hat. Schlaf dient der körperlichen und mentalen Regeneration. Massiver Schlafmangel begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, führt zu Leistungseinbrüchen, Konzentrationsproblemen, vorzeitiger Hautalterung, erhöhter Infektanfälligkeit und auch zu Depressionen.
Viele Frauen reagieren sensibel auf die Umbrüche in den Wechseljahren. Der Verlust der Fruchtbarkeit, erste Anzeichen des Alterns, Pubertät oder Auszug der Kinder, private und berufliche Sinnsuche – all diese Umstände begünstigen eine Depression, die durch Schlafmangel gefördert wird. Daher ist es wichtig, ärztliche Hilfe zu suchen, um Energie und Lebensfreude zurückzugewinnen.
Schlafstörungen in der Prämenopause: Hormone helfen beim Einschlafen
Eine frühzeitige Behandlung mit bioidentischen Hormonen kann dabei helfen, die Beschwerden der Wechseljahre abzumildern oder sogar zu vermeiden. Aus meiner Praxis weiß ich, dass insbesondere die frühzeitige Gabe von Progesteron hilft, Schlafstörungen in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie über gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung nachts wieder erholsam schlafen können.
Da die Produktion des Schlafhormons Melatonin mit zunehmendem Alter ebenfalls nachlässt – bei Männern und Frauen gleichermaßen – ist eine Hormonanalyse ratsam, um gezielt therapieren zu können. So erhalten Sie individuell abgestimmte, bioidentische Hormone in der richtigen Dosierung und Zusammensetzung.