Östrogenmangel in den Wechseljahren

Ab Mitte 30 kann der Östrogenspiegel bei Frauen spürbar sinken. Bereits vor dem Eintritt in die eigentlichen Wechseljahre, in der sogenannten Prä-Menopause, kann der weibliche Körper daher auf diese Veränderungen negativ reagieren. Dies macht sich meist in Form von Zyklusunregelmäßigkeiten und/oder Stimmungsschwankungen bemerkbar. Später kommen dann die typischen Symptome wie Hitzewallungen hinzu.

 

Da Östrogen das wichtigste weibliche Sexualhormon ist, wirkt es nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele, was sich von Gereiztheit, Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen bemerkbar machen kann. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Symptome bei Östrogenmangel zu lindern.

Ursachen für Östrogenmangel

Die Eierstöcke stellen im Alter die Produktion ein

Frau kämpf mit Beschwerden in Folge von Östrogenmangel

Jede Frau kommt mit einem gewissen Reservoir an Eizellen auf die Welt. Gehen diese zur Neige, werden die Monatsblutungen zunächst weniger und hören schließlich ganz auf. Das ist der Beginn der Menopause. Das Sexualhormon Östrogen, eigentlich ein Oberbegriff für die Hormone Estriol, Estradiol und Estron, wird hauptsächlich in den Follikeln (Eibläschen) der Eierstöcke produziert. Stellen diese langsam ihre Tätigkeit ein, sinkt auch der Spiegel an Östrogenen im Körper. 

 

Vor den Wechseljahren werden Frauen bereits monatlich mit einem Östrogenmangel konfrontiert. Während die Östrogenproduktion rund um den Eisprung am höchsten ist, sinkt sie kurz vor dem Einsetzen der Periode auf einen Tiefpunkt. Dann treten typische PMS-Symptome auf. Auch können Erkrankungen der Schilddrüse oder eine Magersucht zu Östrogenmangel führen. 

Typische Symptome bei Östrogenmangel:

Von Hitzewallungen bis Schlafstörungen

Zwei von drei Frauen leiden während der Wechseljahre unter moderaten bis starken Beschwerden aufgrund von Östrogenmangel. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schlaflosigkeit
  • Unruhe, Gereiztheit, Depressionen, Antriebslosigkeit
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • Haut- und Haarveränderungen (z. B. Haarausfall, Damenbart, Faltenbildung, trockene Haut/Schleimhäute)
  • Scheidentrockenheit
  • Zyklusstörungen (Zwischenblutungen oder ausbleibende Periode)
  • Blasenschwäche
  • nachlassende Libido/Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Gewichtszunahme
  • Anfälligkeit für Scheideninfektionen
  • Muskelschmerzen, Gelenkprobleme, Osteoporose
  • Konzentrationsstörungen und Erschöpfungszustände

Hormonelles Zusammenspiel: Östrogene und Glückshormone

Östrogene sind ebenso eng mit der weiblichen Psyche verknüpft. Das Zusammenspiel funktioniert in beide Richtungen. Manche Frauen leiden unter dem „offiziellen“ Verlust ihrer Jugend und Fruchtbarkeit, was sich negativ auf die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin auswirkt.

 

Andererseits bringen nächtliche Schweißausbrüche und Schlaflosigkeit das Hormon Melatonin aus dem Gleichgewicht, welches für gesunden Schlaf und innere Ausgeglichenheit zuständig ist. Ferner sind Östrogene eng mit der Scheiden- und Knochengesundheit verknüpft. Östrogenmangel wirkt sich ebenfalls negativ auf das Herz-Kreislaufsystem aus.

Hormontherapie lindert Beschwerden bei Östrogenmangel

Heutzutage muss sich keine Frau mehr mit den damit einhergehenden Beschwerden abfinden. Dank einer Hormontherapie können die Wechseljahre mit Agilität, Lebensfreude und weitestgehend symptomfrei gemeistert werden. Dafür wird zunächst der Hormonstatus mittels einer Blutabnahme untersucht.

 

Um einen Überblick über das komplexe, hormonelle Zusammenspiel zu erhalten, werden bei entsprechenden Beschwerden auch Hormone wie Progesteron (ein Partner bzw. Gegenspieler von Östrogenen), Testosteron (männliches Sexualhormon), Cortisol (Stresshormon), Melatonin (Schlaf- bzw. Entspannungshormon), DHEA (Steroidhormon) sowie Schilddrüsenhormone in die Auswertung einbezogen.

 

Neben der Verabreichung von bioidentischen Hormonen kommen je nach Symptomatik bestimmte Nähr- und Mineralstoffe zum Einsatz, um die eigene Leistungsfähigkeit und Lebensfreude zu erhöhen. Bewegung und bestimmte Lebensmittel (etwa Leinsamen, Kürbiskerne und Sojaprodukte) unterstützen einen positiven Verlauf.